Mineral

Ein Mineral (aus mittellat. aes minerale „Grubenerz“) ist im Gegensatz zum Gestein ein einzelnes Element oder eine einzelne chemische Verbindung, die im Allgemeinen kristallin und durch geologische Prozesse gebildet worden ist. Die Mehrzahl lautet Minerale (in der Wissenschaft in Deutschland und Österreich verwendet) oder Mineralien (von Sammlern, Händlern verwendet).

 

Die Mehrzahl der heute bekannten und von der International Mineralogical Association (IMA) als eigenständig anerkannten rund 5.300 Minerale (Stand 2018) ist anorganisch, doch auch einige organische Substanzen wie beispielsweise Mellit, Evenkit, Whewellit und Weddellit sind als Minerale anerkannt, weil sie sich auch natürlich bilden. Einschließlich aller bekannten Mineral-Varietäten sowie synonymer Bezeichnungen existieren allerdings über 6.100 Mineralnamen (Stand 2014).

 

Die Lehre von den Mineralen ist die Mineralogie, die von ihrer Verwendung und Bearbeitung die Lithurgik.

 

Quelle: Wikipedia










Mineralbildung

Minerale bilden sich durch Kristallisation aus Schmelzen, aus wässrigen Lösungen, aus Gasen durch Resublimation oder während der Metamorphose durch Festkörperreaktionen aus anderen Mineralen oder natürlichen Gläsern.

 

Primärminerale entstehen zeitgleich mit dem Gestein, dessen Teil sie sind, während sich Sekundärminerale durch eine spätere Veränderung des Gesteins (Metamorphose, hydrothermale Überprägung oder Verwitterung) bilden.

 

Man unterscheidet zwei Phasen der Mineralbildung:

Zunächst lagern sich mehrere Atome oder Ionen zusammen und bilden einen Kristallisationskeim. Wenn dieser einen kritischen Keimradius überschreitet, wächst er weiter und es entsteht ein Mineral (Kristallwachstum). Nach zahlreichen Umwandlungsreaktionen mit anderen Mineralen, mit der Luft oder mit dem Wasser kommt es schließlich zur Zerstörung der Minerale durch die Verwitterung. Die Ionen, aus denen das Kristallgitter aufgebaut war, gehen wieder in Lösung oder gelangen bei der Anatexis in eine Gesteinsschmelze (Magma). Schließlich beginnt der Zyklus an einem anderen Ort von vorn.

 

Eine besondere Form der Mineralbildung aus der Lösung ist die Biomineralisation. Darunter versteht man die Bildung von Mineralen durch Organismen. Folgende Minerale können auf diesem Wege entstehen:

Calcit, Vaterit und Aragonit bilden die Schalen von Schnecken, Muscheln, Foraminiferen und Coccolithophoriden.

Hydroxylapatit baut die Knochen aller Wirbeltiere und zusammen mit Fluorapatit den Zahnschmelz von Säugetieren auf.

Magnetit dient einer Reihe von Lebewesen als Kompass zur Orientierung im Erdmagnetfeld. Dies hat man zunächst bei magnetotaktischen Bakterien festgestellt. Es ist heute auch von Insekten, Weichtieren, Fischen, Vögeln und Säugetieren bekannt.

 

Quelle: Wikipedia